Internationale Kommission zum Schutz der Elbe ∙ IKSE

Hochwasserschutz

Das Thema Hochwasserschutz stellt bereits seit Mitte der 1990er Jahre einen wichtigen Tätigkeitsbereich der IKSE dar.

Zunächst wurden Analysen der Hochwasserentstehung, eine Strategie des Hochwasserschutzes und eine Bestandsaufnahme des vorhandenen Hochwasserschutzniveaus im Einzugsgebiet der Elbe erstellt. Auf ihrer Grundlage wurde im Juli 2002 ein „Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe“ erarbeitet, in dem die beim Extremhochwasser vom August 2002 gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen nachträglich ebenfalls berücksichtigt wurden. Diese Fassung wurde anschließend im Oktober 2003 durch die IKSE verabschiedet.

Die wichtigsten Ziele des Aktionsplans:

  • Stärkung des Wasserrückhaltevermögens der Einzugsgebietsflächen, der Gewässer und Auen
  • Schutz der gefährdeten Gebiete durch technische Maßnahmen Verringerung des Schadenpotenzials in den gefährdeten Gebieten (auf Grundlage der Kartierung der Hochwasserrisiken)
  • Vervollkommnung der Hochwasservorhersage- und -meldesysteme
  • Verbesserung der Information der Öffentlichkeit, Stärkung des Hochwasserbewusstseins

Ausgewählte Ergebnisse aus dem Abschlussbericht bis 2011:

  • An vier Standorten wurden Deichrückverlegungen durchgeführt, dadurch wurden mehr als 650 ha Überflutungsflächen wieder hergestellt.
  • 513 km Deiche wurden saniert bzw. neu errichtet. 18 neue Rückhaltebecken mit einem Retentionsvolumen von mehr als 30 000 m³ mit insgesamt 10,2 Mio. m3 Rückhalteraum wurden realisiert. Der Stauraum von Speichern und Anlagen zur Verbesserung des Rückhaltevermögens, die neu gebaut bzw. verstärkt wurden, beträgt 71 Mio. m³.
  • Insgesamt wurden im Einzugsgebiet der Elbe seit der Verabschiedung des Aktionsplans im Jahr 2003 bis Ende 2011 in der Tschechischen Republik 4,2 Mrd. CZK in den technischen Hochwasserschutz und in Deutschland 450 Mio. € in die Sanierung der Elbedeiche investiert.
  • Durch die Verlängerung des Prognosezeitraums im tschechischen Teil des Einzugsgebiets von 24 auf 48 Stunden konnte in Dresden die Vorhersagezeit von 36 auf 60 Stunden erhöht werden.
  • Die in den Jahren 2002 bis 2011 abgeschlossenen Hochwasserschutzmaßnahmen gewähr leisten den Schutz von ca. 400 000 Einwohnern.
  • Der Abschlussbericht enthält eine Übersicht der Ergebnisse der vorläufigen Bewertung des Hochwasserrisikos im Einzugsgebiet der Elbe gemäß der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie.

Seit 2012 werden inhaltliche Themen und Elemente des "Aktionsplans Hochwasserschutz Elbe" im Rahmen der Umsetzung der europäschen Hochwasserrisikomanagement- Richtlinie integriert und fortgefürt.

Auswertung signifikanter Hochwasserereignisse

Signifikante Hochwasserereignisse im Einzugsgebiet der Elbe werden gemeinsam ausgewertet. Die Ergebnisse werden als Publikationen in deutscher und tschechischer Sprache veröffentlicht. Auf diese Art und Weise wurden die Hochwasserereignisse 2002, 2006, 2010 und 2013 ausgewertet.