Internationale Kommission zum Schutz der Elbe ∙ IKSE

Sedimentmanagement

Sedimente erfüllen grundlegende Funktionen als Gewässerbett, aquatischer Lebensraum und in Stoffkreisläufen der Gewässer. Sie haben durch ihre Menge und Qualität eine Schlüsselfunktion für unverzichtbare Ökosystemleistungen und bedeutsame Gewässernutzungen.

Im Zuge der Ausarbeitung des ersten internationalen Be wirtschaftungsplans nach der Wasserrahmenrichtlinie (IKSE, 2009) und der laufenden Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie wurde deutlich, dass Defizite sowohl im Sedimenthaushalt, bei der  Hydromorphologie als auch in der Sedimentqualität bedeutsame Hindernisse bei der Erreichung des guten Gewässer zustands sind.

Sedimentmanagementkonzept der IKSE

Durch die Veröffentlichung des „Sedimentmanagementkonzepts der IKSE“ im Jahr
2014 wurde die Voraussetzung geschaffen, um das Thema Sediment seiner Bedeutung entsprechend zu einem integralen Bestandteil der wasserwirtschaftlichen Planung und Praxis im Flussgebiet Elbe zu machen. Die Analysen und Schlussfolgerungen des Konzepts sind insbesondere bedeutsam für die Verbesserung der Gewässerstruktur und bei der Reduktion der signifikanten stofflichen Belastungen bis in den Meeresbereich.  Dazu sind im Konzept Handlungsempfehlungen aufgeführt. Die höchste Priorität haben dabei die Maßnahmen, die das betreffende Problem direkt an der Quelle lösen oder die Ursache der Probleme beseitigen.

Das Sedimentmanagementkonzept der IKSE wurde in einem Informationsblatt vom April 2015 kurz zusammengefasst.

 

Einführung eines Sedimentqualitätsindexes

Entwicklung der SQI-Werte im Elbe-Grenzprofil Schmilka/Hřensko

Zur Klassifizierung der Schwebstoffe und Sedimente führte das Konzept für die elberelevanten Schadstoffe ein System von unteren (strengeren) und oberen Schwellenwerten (OSW) ein. Dieses System wurde 2018 um den sog. Sedimentqualitätsindex (SQI) erweitert, der als Quotient aus dem Jahresmittelwert der Gehalte des jeweiligen Schadstoffes in den Monatsmischproben der frischen, schwebstoff bürtigen Sedimente und seinem oberen Schwellenwert berechnet wird.

Der SQI dient zur Darstellung und Dokumentation zeitlicher und räumlicher Veränderungen (Trends) sowie der Intensität der Schadstoffbelastung in Schwebstoffen und Sedimenten. Die Anwendung des SQI in der internationalen Flussgebietseinheit Elbe ermöglicht eine Darstellung und Wichtung der zeitlichen Qualitätsentwicklung der schwebstoffbürtigen Sedimente an einem Standort sowie auch deren räumliche Differenzierung entlang des Gewässerverlaufs.

Eine Übersicht der SQI-Werte in der Elbe und ihren ausgewählten Nebenflüssen von 1993 bis 2019 steht hier zur Verfügung. Sie wird alle zwei Jahren aktualisiert. Nächste Aktualisierung (bis 2021) ist im Jahr 2024 vorgesehen.

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