Internationale Kommission zum Schutz der Elbe ∙ IKSE

Unfallbekämpfungspunkt Hřensko

Feierliche Inbetriebnahme des stationären Unfallbekämpfungspunktes Hřensko im Grenzabschnitt der Elbe

Der staatliche Wasserwirtschaftsbetrieb für die Elbe (Povodí Labe, s. p.) hat in Zusammenarbeit mit der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe und der Feuerwehr des Bezirks Ústí nad Labem am 28. April 2016 den Unfallbekämpfungspunkt Hřensko offiziell in Betrieb genommen. Die feierliche Inbetriebnahme wurde mit einer Havarieübung auf der Elbe verbunden.

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Erste Ideen für das Vorhaben, unterhalb von Děčín einen Unfallbekämpfungspunkt an der Elbe zu errichten, gab es in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Grund dafür waren häufige unfallbedingte Gewässerbelastungen, die vor allem durch die hohe Konzentration an Industriebetrieben entlang des Flusses und die gleichzeitige intensive Schifffahrt auf der Elbe im Abschnitt Ústí nad Labem bis zur Staatsgrenze bei Hřensko verursacht wurden. Zu den meisten Unfällen kommt es durch schwimmende Stoffe, relativ häufig durch Erdölprodukte, die sich gut mit Ölsperren auffangen lassen. Die Notwendigkeit, die technischen Bedingungen für einen schnellen und wirksamen Einsatz zu schaffen, wurde gleichzeitig dadurch verstärkt, dass Hřensko Grenzprofil ist und einige Kilometer stromab der Staatsgrenze Elbewasser als Uferfiltrat für die Trinkwasseraufbereitung entnommen wird.

Die Vorbereitung und die Durchführung des Projekts waren trotz der Unterstützung seitens der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe nicht einfach. Das älteste erhalten gebliebene Projekt war ein Vorschlag vom März 1990. An diesen knüpften weitere Studien und die Begutachtung von Lösungsvarianten an, die nach dem besten Standort und der günstigsten Gestaltung für die Konstruktion der Baumaßnahme suchten. Nach Untersuchungen der Strömungsbedingungen, der Transportgeschwindigkeit von Schadstoffen an der Wasseroberfläche und der Zugangsmöglichkeiten zum Gewässer wurde das Profil unterhalb der Einmündung der Suchá Kamenice als am besten geeignet ausgewählt. Dort erfolgten Geländearbeiten, die Gestaltung einer Zufahrt zur Elbe und der Uferbereiche. Befestigungselemente wurden auf der tschechischen Seite gesetzt und mit Unterstützung des Wasser- und Schifffahrtsamts Dresden auch auf der deutschen Seite. Zur materiellen Ausstattung gehören 270 m Ölsperre einschließlich Zubehör, Ölsammler und Ölabscheider mit Zubehör, Behälter zur Aufbewahrung der wassergefährdenden Stoffe, ein Stromaggregat sowie ein Anhänger mit Aufbau für den Transport der Ausrüstung. Die Errichtung des Unfallbekämpfungspunkts einschließlich materieller Ausstattung kostete ca. 5,3 Mio. Tschechische Kronen. Sollte es zu einer unfallbedingten Gewässerbelastung mit schwimmenden Stoffen kommen, so wird die Feuerwehr Děčín den entsprechenden Einsatz durchführen.